Warum machen wir das alles eigentlich?
Im Grunde genommen ist die Beantwortung dieser Frage doch ganz einfach. Wir entwickeln Produkte für unsere Kunden. Und dennoch begegnen wir immer wieder Situationen in denen wir offen zugeben müssen, dass wir die Meinung der Kunden zu entwicklungsrelevanten Prozessen hinten anstellen und unserer eigenen („wichtigeren“) Meinung Vorrang bieten.
Wir denken uns ganz tolle Ansätze und Lösungen aus, die evtl. sogar technisch perfektioniert sind und fragen uns dennoch am Ende, wieso der Kunde das Produkt nicht mag oder nicht bedienen kann.
Denken ist nicht Wissen
Alles (und ich meine wirklich alles), was wir uns in den tollsten Entwicklungsprozessen über das Produkt überlegen ist und bleibt eine Hypothese, bis diese Hypothese und das „Glauben es könnte das richtige sein“ durch den Markt bzw. den Kunden bestätigt wird. Klar, besonders in der Entwicklung von komplexen Produkten dürfen wir uns mit breiter Brust „die Experten“ nennen und es gibt mit Sicherheit viele Aspekte die wir nachweislich besser wissen als der Kunde. Doch wer kauft und nutzt das Produkt am Ende?
Benutzer fragen Fragen in Benutzerumfragen
Benutzerumfragen können an der Stelle wirklich weiterhelfen! Viel zu selten verwendet und dennoch überall angepriesen. Um es kurz zu fassen: Entwickeln Sie einen Prototypen, erstellen Sie ein Mockup, geben diesen ein paar Kunden, lassen die Kunden damit rumspielen und beobachten Sie:
- Wie benutzt der Kunde das Produkt?
- Welche Rückfragen hat er?
- Wie habe ich mir ursprünglich mal vorgestellt, wie der Kunde das Produkt benutzen soll?
Und relativ schnell werden Sie feststellen, welche Ihrer zu Beginn getroffenen Hypothesen wahr waren und welche Sie ggfs. nochmal überdenken sollten. Es ist erstaunlich was es bewirken kann in den richtigen Momenten einfach mal nichts zu sagen und den Kunden alleine mit dem Produkt zu lassen und zu beobachten wie der das Produkt nutzt. Es ist vollkommen normal, dass wir in monatelangen Entwicklungsprozessen den klassischen Wald vor lauten Bäumen nicht mehr sehen. Bewusstsein schaffen für diesen Fakt ist hier der Schlüssel zum Erfolg!