Stakeholder Management, was ist das überhaupt?
Stakeholder Management bezieht sich auf die Kommunikation und Zusammenarbeit mit allen Personen die maßgeblich vom/am Erfolg des Produkts betroffen/beteilligt sind
-> den Stakeholdern.
Stakeholder können sowohl die Benutzer, Käufer oder Kunden des Produkts sein, als auch Projektmitarbeiter, Vorgesetzte, Kollegen sein. Im Grunde werden hier viele verschiedene Personen in einen Topf geworfen und sollen die eigene Meinung vertreten, was der nächste richtige Entwicklungsschritt für das Produkt wäre. Doch wer hat nun Recht?
Muss das jetzt wirklich sein?
Um den späthistorischen Gladiatorenkampf á la „free for all“ zu vermeiden, wird eine zentrale Person vorgeschickt die sich das alles mal anhören darf und dann evaluieren darf was von den ganzen Vorschlägen und Anregungen gute und vor allem wertschöpfende Entwicklungsschritte für das Produkt wären
-> der Product Owner.
Besonders in der Evaluierung der verschiedenen Ansätze ist es besonders wichtig, dass wir uns bewusst machen, was der jeweilige Standpunkt des Stakeholders ist und wieso dieser denn überhaupt so denkt wie er denkt. Handelt es sich z.B. um eine Kollegenin aus dem Vertieb, so ist es ja nur verständlich, dass diese häufig direkten Kundenwünschen ausgesetzt ist. Nehmt es ihr also nicht übel, wenn an der Stelle der ein oder andere abstrakte Wunsch geäußert wird. Dies ist eine der wenigen Möglichkeiten direktes und ungefiltertes Kundenfeedback zum Produkt zu erhalten. Das ist super!
So, dann holen wir jetzt mal die Buntstifte raus
Ebenso ist doch der Disput zwischen technisch sinnvollen Lösungsansätzen und fachlichen benutzerfreundlichen Lösungsansätzen mehr als natürlich. Um so wichtiger ist es, besonders in Diskussionen mit vielen verschiedenen Stakeholder Typen das Verständnis für die aktuelle Situation zu verschärfen. Und ganz ehrlich, wenn es hilft, zu Beginn der Diskussion ein Blatt Papier rauszuholen und die konkreten Schmerzpunkte des Kunden (und auch aus der Sicht des Kunden!) mit Buntstiften aufzumalen – go for it!
Ich selbst habe es in meiner Vergangenheit häufig positiv erlebt, zu Beginn einer Diskussion die grundlegende Situation transparent zu erläutern.
- „Wir quatschen heute über die Probleme von Kunde XY“
- „Warte mal, wie verwendet der Kunde das Feature nochmal?“
- „Was genau ist die Erwartungshaltung des Kunden?“
Um nur ein paar Beispiele für Transparenz zu nennen. Grafische Visualisierungen können hier tatsächlich echt helfen!
Danke für den langen Text, aber was bringt uns das jetzt?
Naja, wie eingangs bereits erwähnt geht es in der Produktentwicklung vor allem darum Features zu entwickeln, die einen wirklichen Mehrwert schaffen. Die alleinige Betrachtung einer einzigen Zielgruppe kann niemals zum ganzheitlichen Erfolg des Produkts führen. Es ist unfassbar wichtig, dass wir uns immer alle Meinungen und besonders von verschiedenen Stakeholder Typen anhören um die jeweilige Sichtweise zu verstehen und berücksichtigen zu können. Dabei geht es nicht darum konsequent jedem Stakeholder ein Lächeln auf dem Flur entgegen zu werfen und grundlegend „nett“ zu jedem zu sein. In den richtigen Momenten ist es umso wichtiger auch mal Nein sagen zu können. Damit sich das Produkt eben nicht nur in eine Richtung entwickelt, sondern immer den größtmöglichen Wert für alle Zielgruppen des Produkts schöpft!